Tunneltraining Zentrum am Berg

Vom 28. bis zum 30. September fand im Zentrum am Berg ein intensives Training für den Brandeinsatz in Straßentunneln statt. Ziel dieser Ausbildung ist es, Führungkräfte für den Einsatz im Tunnel vorzubereiten, damit sie im Tunnel die Aufgaben als Kommandanten „vor Ort“, Kommandant „Erkunden“, Kommandant „Löschen“ und Kommandant „Suchen und Retten“ wahrnehmen können.

In insgesamt 13 praktischen Übungen wurden im total verrauchten Tunnel mit Langzeitpressluftatmern vorgegangen. Unter der Führung des österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes waren dabei 4 Landesfeuerwehrverbände vertreten.

Beim Tunneleinsatz gelten verschiedene Einsatzgrundsätze, die sich teilweise von „Standardbränden“ unterscheiden. So gilt in unterirdischen Verkehrsanlagen der Grundsatz der Selbstrettung, weshalb in der ersten Phase des Einsatzes davon ausgegangen wird, dass sich alle betroffenen Personen selbst gerettet haben.

Der Stahlbeton der Tunneldecke muss von Anfang an gekühlt werden, da das Bauwerk sonst an Stabilität verlieren könnte (das Restwasser im Beton verursacht ein „Abplatzen“) und uns als Einsatzkräfte gefährden würden. Aus diesem Grund wird bei der Brandbekämpfung vor allem auf die Strukturkühlung des Bauwerkes wert gelegt und anfangs nur 1/3 des Löschwasser zur Brandbekämpfung verwenden. Erst wenn mit der Wärmebildkamera festgestellt wird, dass die Temperatur nicht mehr kritisch ist, wird weiter vorgegangen oder mehr Wasser für die direkte Brandbekämpfung aufgewendet. In der 2. Welle, wenn der Brand unter Kontrolle ist, werden durch den Trupp „Suchen/Retten“ die verbliebenen Fahrzeuge durchsucht und Personen mittels Fluchthauben in einen sicheren Bereich gebracht.

All diese Tätigkeiten werden natürlich mit Langzeitpressluftatmern durchgeführt, welche je nach körperlicher Belastung eine Einsatzzeit von bis zu einer Stunde gewährleisten. Da ein solcher Einsatz sowohl körperlich als auch psychisch (Nullsicht) enorm anstrengend ist, müssen wir uns als Einsatzkräfte gezielt vorbereiten.

Das Zentrum am Berg bietet mit seinem ca. 400m langen originalgetreuen Straßentunnel inklusive Fluchtwegen und Wasserversorgung optimale Trainingsmöglichkeiten. Durch die gasbefeuerte Brandanlage mit einer LKW- und einer PKW-Brandstelle können in Verbindung mit der leistungsstarken Verrauchungs- und Belüfungsanlage nahezu realistische Einsatzszenarien eingespielt werden.

Fotos:

Josef Tschematschar (Landesfeuerwehrverband Salzburg)